AT&T hat uneingeschränkte Unterstützung für Googles RCS (Rich Communicate Services) auf Android-Geräten zugesagt. Durch diese Partnerschaft wird Google Messages die Standard-Messaging-App auf allen Android-Telefonen von AT&T in den USA sein. Dies folgt auf eine ähnliche Verpflichtung von T-Mobile im März und soll das Versenden von Nachrichten für Android-Benutzer zu einem einheitlicheren Erlebnis machen. Verizon muss jedoch noch mitmachen.
AT&T nimmt RCS endlich voll und ganz an
RCS ist ein moderner Messaging-Standard und ein massives Upgrade uralter SMS-und MMS-Technologien. Es bringt Funktionen wie Lesebestätigungen, Tippinduktor, Unterstützung für größere Dateien, bessere Gruppenchats, End-to-End-Verschlüsselung und vieles mehr in die Messaging-App Ihres Telefons. Wie Sie vielleicht schon erraten haben, benötigt RCS eine Internetverbindung, um zu funktionieren. Aber auch wenn Sie offline sind, werden Ihre Nachrichten weiterhin als SMS oder MMS weitergeleitet. Damit Ihre Kommunikation nicht unterbrochen wird, wenn es kein Internet gibt, was Instant-Messaging-Apps wie WhatsApp und Telegram nicht bieten.
Google versucht seit langem, RCS zum Standard-Messaging-System auf Android-Geräten zu machen. Aber trotz aller Bemühungen haben sich US-Mobilfunkanbieter nie voll und ganz auf dieses System festgelegt. Im Oktober 2019 gründeten AT&T, Verizon, T-Mobile und Sprint (das 2020 mit T-Mobile fusionierte) ein Konsortium und gründeten ein Joint Venture namens Cross-Carrier Messaging Initiative (CCMI), um das Messaging-Erlebnis für Mobilfunknutzer zu verbessern. Doch Jahre später ist daraus nichts geworden.
In der Zwischenzeit hat Google die Sache selbst in die Hand genommen und RCS in seine Nachrichten-App integriert, die auf den meisten Android-Geräten weltweit vorinstalliert ist. Anschließend wurden die Netzbetreiber über Messages um umfassende RCS-Unterstützung gebeten, die nun endlich verfügbar ist. Kurz nachdem sich T-Mobile dazu verpflichtet hatte, schloss sich auch AT&T dem Zug an. Verizon bleibt bei seiner eigenen RCS-Lösung mit einer separaten App, wir hoffen jedoch, dass dadurch auch der universellere Standard übernommen wird und dazu beiträgt, das Versenden von Nachrichten auf Android einheitlicher zu gestalten.
RCS fehlt auf iPhones noch
Leider wird die Mobilfunkanbieterunterstützung nur das Messaging-Erlebnis im Android-Bereich verbessern. Plattformübergreifendes Messaging zwischen Android-Geräten und iPhones ist immer noch ein Chaos. Das liegt daran, dass Apple RCS auf iPhones nicht unterstützt. Von einem Android-Gerät an ein iPhone gesendete Nachrichten werden als SMS weitergeleitet und in der iMessage-App insbesondere durch „grüne Blasen“ gekennzeichnet. Von anderen iPhones gesendete Nachrichten werden in „blauen Blasen“ angezeigt. Obwohl Google wiederholt öffentlich gegen das Unternehmen vorgeht, hat Apple keine Anzeichen dafür gezeigt, dass das Problem behoben wird. Kürzlich wurde iOS 17 ohne RCS-Unterstützung eingeführt.